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Sebastian Wilhelm Valentin Bauer
(* 23. Dezember 1822 in Dillingen an der Donau; † 20. Juni 1875 in München) ist der Namensgeber des U-Boots in Bremerhaven.

Im Dienst des dänischen Heeres beschäftigte sich der Drechsler, Berufssoldat und Erfinder Wilhelm Bauer damit, wie eine Brücke trotz Bewachung vom Wasser aus zu sprengen sei. Seine Konstruktionen für den "Submarineapparat Brandtaucher" wurden zunächst in einem Miniaturmodell verwirklicht und 1850 mit stark eingeschränkten finanziellen Mitteln in die Tat umgesetzt.

Am 1. Februar 1851 fand das erste Probetauchen statt, das Boot übernahm wahrscheinlich etwas zu viel Ballastwasser, wurde hecklastig und sank auf den Boden der Förde. Das Sparen am Material und das damit verbundene Abweichen von den eigentlichen Konstruktionsskizzen hatte sich fatal ausgewirkt, wenn auch die Mannschaft sich nach 6,5 Stunden dank des Druckausgleichs retten konnte.

Trotz dieses Misserfolges gilt der "Brandtaucher" (1887 geborgen und jetzt im Armeemuseum in Dresden zu besichtigen) als ein Meilenstein auf dem Weg zu tauchfähigen Booten, auch deshalb, weil Wilhelm Bauer zahlreiche weitere Modelle entwarf (u.a. "Seeteufel") und als einer der ersten erkannte, dass der Antrieb durch Menschenkraft nicht ausreichte und man sich mit den Möglichkeiten des gerade aufkommenden Dieselmotors beschäftigen müsste.

 

 

In Deutschland zögerte man lange mit dem Bau von U-Booten, da man diese als rein defensive Seekriegsmittel ansah. Erst 1906 wurde mit „U1“ das erste deutsche vollfunktionsfähige U-Boot in Dienst gestellt.

Mit „U5“ bis „U12“ verfügte die Kaiserliche Marine bereits 4 Jahre später über Tauchboote, die ausländischen Konkurrenten weit überlegen waren.

Bereits 1913 wurden die ersten U-Boote mit Dieselantrieb produziert („U19“ bis „U22“).

Während des 1. Weltkriegs stellte sich schnell heraus, dass die U-Boote das einzige Seekriegsmittel waren, mit dem man die englische Blockade durchbrechen konnte. Zu einem Großserienbau (wie später im 2. Weltkrieg) kam es aber nicht. Der Friedensvertrag von Versailles bestimmte 1919 die Auslieferung von 176 U-Booten und verbot dem Deutschen Reich Bau und Unterhaltung von U-Booten.

 

Mit Kriegseintritt verfügte die deutsche Kriegsmarine mit insgesamt 57 U-Booten, aufgeteilt auf sechs Flottillen, über nur relativ wenige U-Boote. Es waren die Typen I, II, VII und IX in den Bautypen A (das neue Typ VII B Boot befand sich gerade im Bau).

Der Kriegsmarine klar, dass diese Boote weiterentwickelt werden müssen. So entstanden recht schnell neue Modelle mit Verbesserungen und Modifikationen. Die im sehr verlustreichen U-Boot-Krieg eingesetzt wurden.

Der Typ XXI wurde nicht mehr rechtzeitig fertiggestellt, um auf das Kriegsgeschehen entscheidenden Einfluss zu nehmen.

U-Boote des Typs XXI gelten als die ersten „echten“ Unterseeboote, weil sie in der Lage waren einen Kriegseinsatz beinahe vollständig getaucht durchzuführen. Alle vorher entwickelten U-Boote waren mehr oder weniger Überwasserfahrzeuge mit der Fähigkeit, für kurze Zeit getaucht zu fahren, hauptsächlich für den Angriff oder das Absetzen vom Feind.
Entscheidend war zudem die Steigerung der Unterwassergeschwindigkeit von 7,6 Knoten (des Typs VII C) auf 17,2 kn.

Heutige U-Boote sind wie die letzten deutsche U-Boote des zweiten Weltkrieges ebenfalls echte Unterseeboote. Diese operieren zum Teil mehrere Monate unter Wasser ohne an die Wasseroberfläche kommen zu müssen.

"Wilhelm Bauer" ist das einzige noch zu besichtigende U-Boot des Typs XXI.

Im Rahmen der „Aktion Regenbogen“ wurde „U-2540“ 1945 von der eigenen Besatzung versenkt. Nachdem das Boot 12 Jahre auf dem Grund der Flensburger Förde lag, wurde es 1957 geborgen, um 3 Jahre später unter dem Namen "U-Wilhelm Bauer" in den Dienst der Bundesmarine überzugehen.

Mit dem Beitritt zur NATO waren für die Bundesmarine auch wieder U-Boote vorgesehen. Auch wenn man kleinere U-Boote bauen wollte, war „U-Wilhelm Bauer“ auf Grund seiner Geschwindigkeit unter Wasser und der hohen Tauchzeit das ideale Erprobungsboot.

Ab 1970 fuhr das U-Boot dann noch weitere 10 Jahre mit ziviler Besatzung, ehe es nach 2 Jahren Ruhezeit in Wilhelmshaven zum Verkauf angeboten wurde.

 

Nach der Außerdienststellung wurde das U-Boot vom „Kuratorium zur Förderung des Deutschen Schiffahrtsmuseums e.V.“ und vom „Förderverein des Deutschen Schiffahrtsmuseum e.V.“ erworben.

1983 übernahm der frisch gegründete Verein „Technikmuseum U-Boot Wilhelm-Bauer e.V.“ das Boot und richtete es mit erheblichem Aufwand als Museumsschiff her.

Durch Initiative vieler freiwilliger Helfer und finanzieller Hilfe vieler Betriebe und Banken sowie der Unterstützung durch die Seestadt Bremerhaven, konnte das U-Boot "Wilhelm-Bauer" am 28. April 1984 im Museumshafen in Bremerhaven eröffnet werden.

Das Technikmuseum finanziert sich seitdem komplett aus eigenen Einnahmen und erfreut sich einer hohen Besucherzahl.

Die Einnahmen werden zur weiteren Restaurierung und Instandhaltung des U-Boots verwendet.

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